Montag, 22. Oktober 2012

Besuch aus der Heimat

Letzte Woche waren meine Eltern hier in Aveiro zu Besuch. Ich habe mich unglaublich auf die beiden gefreut, denn so selbstständig ich mittlerweile auch durch Dortmund geworden bin, bin und bleibe ich doch immer noch ein Mama- und Papakind.
Und ein weiterer Grund sich zu freuen waren die wunderbaren Dinge, die in einem 20 Kilo Koffer auf mich warteten:
ein deutsches Mischbrot
5 verschiedene Sorten Leberwurst, ja FÜNF =)
Schoki
Marzipankartoffeln
Haribo
und das wichtigste (obwohl mir persönlich eigentlich die Leberwurst wichtiger war ^^) meine Winterklamotten. Hier in Aveiro ist es nämlich mittlerweile Abends richtig kalt, beziehungsweise feuchtkalt, was noch schlimmer ist als Minusgrade.

Die Woche mit meinen Eltern habe ich dann auch richtig ausgekostet und ich habe den beiden einiges von Portugal gezeigt. Am Sonntag gab es dann erstmal eine Molicierofahrt - inklusive Nasenbluten. Ja das war wundervoll als es auf einmal aus meiner Nase anfing zu sprudeln. Die Details erspare ich euch. =) Zum Glück habe ich diese Bootsfahrt ja schon gemacht.
Danach hat mein Vater dann auch mal Ovos Moles probiert - wie es ihm "geschmeckt" hat seht ihr unten =D




 
Am Montag ging es dann relativ früh nach Porto. Das Wetter war leider nicht so super, aber immerhin war es trocken und nicht zu kühl. Zunächst haben wir uns einmal von Bahnhof auf den Weg zur Touristeninfo gemacht. Dabei ging es über den großen Praca da Liberdade. Nachdem wir alle drei mit Stadtkarten ausgestattet waren, ging es durch die kleinen Nebenstraßen zur Einkaufsstraße Portos, die Rua de Santa Catarina. Nachdem wir dann nach einiger Lauferei auch die Sé von Porto erreicht haben ging es zu Fuß über die obere Plattform der Ponte Dom Luis I., das bekannteste Wahrzeichen von Porto und auf jeder Postkarte zu finden. Mit der Seilbahn sind wir dann runter gefahren nach Vila Nova de Gaia, um eine Portuweinprobe zu machen. In Vila Nova de Gaia gibt es unzählige Portweinkellereien, in denen man für kleines Geld Kellereiführungen und Portweinproben bekommt. Wir haben uns Croft ausgesucht und es war wirklich sehr gut und günstig (3 € für Führung und drei Portweinproben) und vorallem war es nicht überlaufen. Danach machten wir uns langsam auf den Heimweg, denn die Zeit in Porto geht schneller vorbei als man denken möchte. Am Bahnhof Sao Bento angekommen, waren wir echt glücklich, dass der Zug in 15 Minuten fährt. ABER, ABER, ABER ... wir saßen im falschen Zug. Sao Bento ist ein Sackbahnhof und deshalb halten auf den Gleisen mehrere Züge hintereinander, was wir natürlich nicht wussten. Als wir es dann irgendwann mitkriegten fuhr unser Zug gerade ab. Der nächste Zug eine Stude später fiel aus und so einfach haben wir dann erst den Zug um 19:55 Uhr statt den um 18:05 Uhr genommen, um zurück nach Aveiro zu kommen.
 
 
 
Praca da Liberdade
 

 
Schweinebacke =D
 

 


 
Portweinprobe bei Croft
 

 
Abends nach 2 Stunden warten am Bahnhof Porto

Am Dienstag sind wir zusammen nach Coimbra gefahren. Dort hat es leider ordentlich geschüttet und es war nicht gerade optimales Wetter für eine Stadterkundung. Vorallem nicht weil die Straßen in Coimbra ordentlich steil sind und ziemlich flutschig (mich hätts zweimal fast hingelegt). Wir haben erst einmal einen leckeren Kaffee getrunken und eine Kleinigkeit zu Mittag gegessen und uns dann auf den Weg durch die kleinen Gassen von Coimbra gemacht. Um die Universität zu sehen sind wir dann mit dem Aufzug den Hügel hinauf und als wir dann im Bereich der alten Universität waren hat es so richtig angefangen zu schütten. Nachdem wir ein wenig gewartet hatten haben wir uns dann auf den Weg gemacht nocheinmal einen Kaffee bzw eine heiße Schokolade zu trinken. Danach ging es dann auch schon wieder in Richtung Aveiro.

 
 




 
Flutschstraße


Das war erstmal der erste Teil vom Besuch aus der Heimat, den Rest gibt es heute Abend oder morgen ;-) Ate logo.
Laura


 

Montag, 15. Oktober 2012

Lebenszeichen!!! Zu viel Unialltag

Soooo,
nachdem ich von mehreren Leuten schon angesprochen wurde, ob ich denn noch meinen Blog schreibe, kommt hier ein Lebenszeichen von mir.
Ende September hat hier die Uni angefangen und ich habe wirklich auch erst einmal 3 Wochen gebraucht, um mich ein wenig einzuleben. Die Uni ist relativ groß, aber verglichen mit Dortmund schon eher klein. Es ist genau wie Dortmund eine Campus-Uni, also befindet sich alles auf einem Gelände. Die Gebäude sind ziemlich modern und viele liegen sehr nah an den Salinen, wodurch man beim "studieren" einen wunderschönen Ausblick hat. Ich habe natürlich in einem der hässlicheren und älteren Gebäuden Unterricht, aber es ist immerhin ein wenig näher zu meiner Wohnung, weil es sich am Anfang des Campus befindet. Was an diesem Campus aber nicht zu toppen ist, ist die Bibliothek. Ich möchte die einpacken und mit nach Dortmund nehmen. Es gibt in jedem Bereich eine Tonne an englischer Literatur und die ganze Bibliothek ist hell und freundlich gestaltet (Bilder folgen).
Meine Seminare fordern einen Dortmunder Kulturwissenschaftler nicht wirklich heraus, weil das Englischlevel hier in Portugal relativ niedrig ist. Wir scherzen hier immer schon rum, dass die Leute, die Englisch studieren, es schlechter können, als andere Studenten. Dem entsprechend wenig Bücher und Texte muss ich hier lesen. Dadurch, dass viele Portugiesen nicht so gut Englisch sprechen, oder sich nicht wohl mit der Sprache fühlen gibt es hier auch meist Frontalunterricht und wenig Interaktion mit den Studenten, was nach 2 Stunden wirklich anstrengend und langweilig werden kann.
Ich bin hier auch in dem Unichor, den portugiesische Musikstudenten verpflichtend als Kurs für 3 Jahre wählen müssen. Der Chor ist richtig klasse und für November proben wir mehrere Opernchöre, die dann zusammen mit dem Uniorchester im Theater von Aveiro aufgeführt werden.

Hier mal ein paar erste Eindrücke von der Uni (weitere werden folgen):



 

Hier in Aveiro, wie auch in einigen anderen Städten in Portugal ist es typisch, dass Studenten eine Art Uniform haben und einer Studentenorganisation angehören. Die Uniform darf auch nur komplett getragen werden und der lange schwarze Umhang erinnert einen nicht zu unrecht an Harry Potter. Ein paar Leute haben uns erzählt, dass J.K. Rowling tatsächlich viele Inspirationen für Harry Potter aus ihrer Zeit als Englischleherin in Porto geholt hat.
In dieser Studentenverbindung gibt es wohl eine festgeschriebene Rangordnung und drei oder vier Oberbosse, die über die anderen komplette Macht haben. Die können irgendeinen jüngeren dann auch mal eben losschicken um nen Kaffe zu holen oder Kopien zu machen. Teilweise werden aber auch so Witzaufgaben vergeben, die gar nicht zu lösen sind. In den ersten zwei Wochen der Uni war auch die Einführungswoche für die Erstsemester und so wie wir das beobachtet haben mussten die Armen einiges mit sich machen lassen. Die mussten zum Beispiel auf Befehl 50 Liegestütz machen, 20 Runden im Park rennen, sich im Matsch wälzen, sich mit Eiern bewerfen lassen, irgendwelche Schwüre auswendig brabbeln, räudig beim Laufen nur auf den Boden starren UND das wichtigste die ganze Zeit irgendwelche versauten Lieder singen. Wir haben immer nur einige wenige Wörter verstanden, aber die haben gereicht =D
 
 
 
So das muss erstmal als kurze Einführung in meinen Unialltag reichen. Die Woche über werde ich versuchen die restlichen Erlebisse die ich in den letzten drei Wochen hatte aufzuarbeiten.
Liebe Grüße und ate logo, amigos.