Mittwoch, 19. September 2012

Portugiesische Musik

Ich habe die portugiesische Musik mittlerweile sehr lieb gewonnen. Am Anfang hat es sich für mich immer sehr seltsam angehört, aber man gewöhnt sich an den Klang von gesungenem Portugiesisch sehr schnell. Besonders spannend finde ich Fado. Das ist hier in Portugal eine Musik, die meist nur mit Gitarre begleitet wird und zumeist von Sehnsucht, Liebe und dem Meer handelt. In unserem Sprachkurs haben wir verschiedene Arten von Fado und auch andere Musik gehört. Hier wollte ich euch einige der Lieder vorstellen, die ich im Moment unglaublich gerne höre. Hört euch einfach mal durch.
 
Pablo Alboran con Carminho - Perdóname
Das Lied ist in spanisch, aber Carminho ist hier in Portugal eine bekannte Sängerin und so war das Lied sehr lange hier in den Charts.
 
Aline Frazão - Primeiro Mundo
Die Dame mit dieser wundervollen Stimme kommt aus Angola, wo auch Portugiesisch gesprochen wird, lebt aber schon lange in Portugal und Spanien. Sie ist hier in Portugal glaube ich noch nicht sooo bekannt, aber ich bin durch eine Mitstudentin aus meinem Sprachkurs auf ihre Musik aufmerksam geworden und mag ihr Album sehr.

Lura - Flor di nha esperanca
Dieses Lied ist aus dem Film "Fados". Dieser Film, zeigt verschiedene klassische Fadogesänge mit aktuellen Stars aus der Szene. Ich werde mir den Film auf jeden Fall zulegen, denn er ist wirklich schön gemacht.
 
Amália Rodrigues - Estranha forma de vida
Wenn man über Fado redet, dard auch auf keinen Fall Amalia Rodrigues. Ich habe das Gefühl sie ist hier in Portugal eine Art Volksheldin, denn wirklich in jedem Souvenirgeschäft (und nicht nur da) stolpert man über ihren Namen oder Bilder von ihr. Sie hat den wirklich klassischen portugiesischen Fado gesungen und viele ihrer Lieder werden heute noch von Interpreten wie Mariza oder Carminho gesungen.

Mariza - Chuva
Mariza ist aktuell die erfolgreichste Fadosängerin hier in Portugal. Sie ist in Mosambik (ebenfalls ein Land, in dem Portugiesisch gesprochen wird) geboren lebt aber schon seit sie drei Jahre alt ist in Portugal. Ich persönlich mag fado sehr, weil es so gefühlvoll ist und für mich singt Mariza mit so viel Gefühl, wie es wenige Menschen schaffen.
 
Carlos Paiao - Cinderela
Dies ist mein absoluter Lieblingssong, von den Liedern, die wir im Sprachkurs kennen gelernt haben. Ich habe ständig einen Ohrwurm davon, weil der Refrain sich einem einfach in den Kopf bohrt und man ihn nicht mehr rausbekommt. Das Lied ist von 1984 und ist für mich so ein typische Oldie und irgendwie hört man auch, an der Art der Musik, dass Carlos Paiao auch schon für Portugal beim Eurovision Songcontest war. =D

Und dann gibt es noch die typische portugiesische Partymusik a la "Nossa". Zum Beispiel Balada von Gustavo Lima, was zur Zeit ja auch in Deutschland in den Charts ist. Hier mal ein paar andere Beispiele auf denen wir hier immer so abtanzen. Aber teilweise werden die Songs so häufig gespielt, dass man sie fast gar nichts mehr hören kann.

Gusttavo Lima - Balada Boa


 João Neto e Frederico - Lê Lê Lê

Joao Lucas e Marcelo- Tchu Tcha Tcha

Boss AC - Sexta-feira
 
Die Musik hier ist übrigens nicht komplett aus Portugal, sondern teilweise aus Brasilien oder anderen portugiesisch sprachigen Ländern, aber alles wird auch hier in Portugal gehört. Sobald ich neue Musik finde, wird es eine Fortsetzung dieses Posts geben. Jetzt erstmal viel Spaß beim durchhören und ate logo ;)
 

Dienstag, 18. September 2012

Das erste Wochenende in Lissabon

Dieses Wochenende stand unser erster Trip nach Lissabon an. Wir (Viola, Sara, Elisabeth, Agata und ich) wollten am Samstagmorgen pünktlich um 7 Uhr den Bus nehmen. Das ganze wurde dann etwas unangenehmer als wir eigentlich geplant hatten. Viola, Lilli, Agata und ich waren nämlich am Abend vorher noch auf dem Praca do Peixe hier in Aveiro, um mit vielen anderen unseren bestandenen (ja ich habe auch - wenn auch knapp - bestanden) Sprachkurs zu feiern. Wir waren gegen 4  zu Hause und hatten einen solchen Drang nach Schlaf, dass keine von uns die Wecker gehört hat. Sara (unsere Heldin des Tages) hat uns dann mit lautem klopfen um 10 vor 7 aus dem Bett geholt und wir haben tatsächlich noch den Bus bekommen. Nur Agata hat es nicht aus den Federn geschafft und ist dann mit dem Zug nach Lissabon nachgekommen.
In Lissabon angekommen mussten wir uns erstmal auf die Suche nach unserem Hostel machen. Das ist mit den vielen Straßen und den sehr seltenen anzutreffenden Straßenschildern gar nicht so einfach, aber wir haben es geschafft und unser Hostel hat all meine Erwartungen übertroffen. Es war in einem großen Altbau mit Stuck an den Decken, Holzboden und bemalten Wänden. Unser Zimmer war ein 10 Betten Zimmer, eigentlich war es aber nur ein 8 Betten Zimmer, in dem zwei zusätzliche Klappbetten standen. War jetzt nicht wirklich komfortabel, aber man konnte es aushalten. Allerdings waren die Mädels, die mit uns in diesem Zimmer waren die unordentlichsten Geschöpfe, die ich je gesehen habe. Da lag sogar die Zahnbürste auf dem blanken Fußboden.
Naja als nächstes sind wir losgezogen um unseren Bäremhunger zu stillen und sind auf eine recht günstige Marisceria (Fischrestaurant) gestoßen. Dort haben Viola und Sara den Meeresfrüchtereis bestellt und gefühlte 3 Stunden gebraucht um alles Fleisch aus den Krebs- und Hummerteilen rauszukratzen. Als nächstes ging es dann mit der alten Tramlinie 28 zum Feira da Ladra, einem angeblich wunderschönen Flohmarkt. Wir waren alle ein wenig enttäuscht, denn es gab dort viel Schund und wenig Dinge, die man tatsächlich gebrauchen kann. An vielen Ständen waren die Preise auch unglaublich überteuert und man verlangte für ein kleines Buch über Mozart 3 Euro. Von dort sind wir in Richtung Baixa am Tejo entlang gelaufen. Bwziehungsweise wir konnten erahnen wo der Tejo ist, denn leider gibt es in Lissabon nur wenige Stellen wo man den Fluss tatsächlich sehen kann. Im Baixa sind wir dann ein wenig in die Läden gegangen, allerdings waren wir alle noch immer sehr müde von der vorherigen Nacht und sind dann gegen 7 erstmal ins Hostel zurück, um zu duschen und ein kleines Nickerchen zu machen.
 



 

 



 

An diesem Abend waren in Lissabon auch die Proteste gegen die Sparmaßahmen und ich hatte in dem Zusammenhang mein erstes unangenehmes Erlebnis bezüglich meines Heimatlandes. Ich habe mich mit dem Barkeaper im Hostel unterhalten und als ich erzählte ich komme aus Deutschland, wurde er richtig unfreundlich zu mir und meinte irgendwas mit Angela Merkel und wie unmöglich das wäre. Ich weiß gar nicht wieso, aber ich habe mich tatsächlich gerechtfertigt, dass ich das ebenfalls nicht gut finde. Nachher hat er sich entschuldingt, aber den restlichen Abend habe ich niemandem mehr erzählt - besonders wegen der Proteste-, dass ich aus Deutschland bin.
Wir waren dann Abends noch in der Innenstadt und haben ein paar nette Nachfotos geschossen und etwas gegessen. Gegen 12 Uhr ging es dann aber auch schon wieder zurück ins Hostel, wo ich die Nacht besser geschlafen habe als ich gedacht hätte.



 
 
Am nächsten Morgen wurden wir alle positiv von unserem Frühstück überrascht, denn bei 8 € pro Bett hatten wir nicht mit Brötchen Toast, Wurst, Käse, Joghurt, Kuchen, Säften, Kaffee und Milch gerechnet. Also haben wir uns erstmal sattgegessen und sind dann losgezogen zur Burg de Santo Jorge. Wir haben wieder die Tram genommen und sind an einem wunderschönen Aussichtspunkt ausgestiegen und haben uns zu Fuß den Weg zur Burg gemacht. Der Blick von dort war einfach umwerfend und wir haben unglaublich viele Bilder von dort gemacht.

 Bilder vom Aussichtspunkt Miradouro Santa Lucia:
 




 
Bilder vom Schloss:






 



 
JAAAA wir hatten unglaublich viel Spaß:





 
Nach dem Burgbesuch und den vielen lustigen Fotos (der größte Teil ist zu peinlich, um hier gezeigt zu werden =D) sind wir die steilen Straßen und Treppen hinunter. Dabei haben wir viele kleine Kunstwerke entdeckt, die man in Lissabon wirklich an jeder Ecke findet (teilweise sogar wortwörtlich).
 




 
Wir waren dann noch in einem Design und Modemuseum in der Innenstadt von Lissabon. Der Eintritt war frei und die Ausstellung nicht allzu groß sodass wir dann noch ein wenig durch die Stadt gelaufen sind und dann in Richtung Hostel gefahren sind, um unsere Sachen dort zu holen und uns auf den Weg zum Bus zu machen. Vorher haben wir noch wunderbare, frisch zubereitete Asianudeln gegessen. Am Busbahnhof angekommen hatten wir dann kleine Schwierigkeiten unseren Bus zu finden, da die Frau an der Information unglaublich unkompetent war und uns nach zweimal fragen immernoch zu dem selben falsche Bus geschickt hat. Zum Glück haben wir 2 Minuten vor Abfahrt dann doch noch unseren Bus bekommen und kamen dann ein wenig fertig um ca 21:30 Uhr in unserer WG wieder an. Es war insgesamt ein richtig cooles Wochenende und ich werde auf jeden Fall noch einmal nach Lissabon reisen.
 
Ate logo, amigos
Laura
 


Sonntag, 9. September 2012

Mein Zimmer reloaded

Nachdem ich mich am Anfang in meinem Zimmer so gar nicht wohlgefühlt habe wird es nach dem Großeinkauf bei IKEA eindeutig besser. Nun ist durch Wandsticker ein wenig Farbe an den Wänden, ich besitze eine Pflanze und ein paar Kistchen und Häkchen, um den ganzen Krams den man so besitzt zu ordnen. so sieht`s schon vieeeeeel besser aus =)


 



Das Abenteuer "Einkaufen auf Portugiesisch"

Einkaufen in Portugal ist ein Erlebnis ... besonders wenn man in den Jumbo fährt. Dieser Supermarkt hat die doppelte Größe eines REALs und es gibt einfach alles dort. Allerdings ist hier vieles sehr teuer. Wir waren letzte Woche einmal da und waren einfach komplett überfordert. Das wichtigste, was wir im Jumbo kaufen wollten war Brot, denn das portugiesische Brot kann mit unserem leckeren deutschen Brot einfach nicht mithalten. Es ist pappig, hat keine Kruste und ist meist mit viel zu viel Weizenmehl gebacken. Deutsches Brot haben wir im Jumbo dann nur in der "Fitnessabteilung" gefunden und es war recht teuer, aber das war es uns allen wert.
Ein weiteres Problem hier in Portugal ist Wurst. Sie essen hier nämlich kaum Wurst zum Frühstück. Somit gibt es keine Mortadella, keine Jadgwurst, keine Leberwurst, keine Teewurst. NIX! Nur der getrocknete Schinken und die Putenbrust ist ganz okay und essbar. Dafür ist die Käseauswahl viel zu groß, so dass man immer vor dem 10 Meter langen Käseregal steht und sich fragt welchen Käse man nehmen soll. wir werden uns in dem halben Jahr einfach einmal durch alle Sorten durchprobieren.
Auch die Preise sind hier teilweise gesalzen. Käse, Milchprodukte und Wurst sind unglaublich teuer, während Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse relativ preiswert sind. Achso und Wein ist hier auch sehr günstig, da die Portugiesen zu jedem Essen Wein trinken =)
Das portugiesische Bier ist übrigens nicht so klasse. Es schmeckt einfach nur nach Wasser. Zum "Glück" haben sie hier auch Heineken (was immerhin etwas besser ist als das, was sich portugiesisches Bier nennt).

Hier gibt es im allgemeinen sehr viele Shoppingmalls und Einkaufscentren. Für die Portugiesen, die ja sowieso alles mit dem Auto machen ist das ja auch irgendwie sinnvoll. Gestern waren wir auch bei IKEA und auch dieses befand sich in einer Mall. Total seltsam im ersten Augenblick, wenn man von uns nur die riesen alleinstehenden IKEAs gewohnt ist. Wir haben ein paar Kleinigkeiten gekauft, besonders Dekokrams und uns in der Kinderabteilung ausgetobt.
 
 
 
 
Nachdem wir auch bei IKEA gegessen haben fuhren wir an der Küste zurück nach Aveiro und kamen auf dem Weg an einem portugiesischen Lidl vorbei. Wir wussten vorher schon, dass es hier in Portugal Lidl gibt und auch eines in der Nähe von Aveiro. Allerdings hatten wir es bisher noch nicht geschafft dort vorbei zu fahren. Der Einkauf bei Lidl war eine Erleuchtung und Enttäuschung zugleich. Die Wurstauswahl wurde leider nicht viel besser, aber sie haben deutsches Brot und ein paar andere Sachen, die wir aus Deutschland gewohnt sind. Nach diesem Einkauf haben wir Lidl un zu unserem Stammsupermarkt erklärt.

Ich denke wir müssen das "richtige" Einkaufen hier noch lernen und uns ein bisschen an das gewöhnen was uns nicht so passt, aber das wird schon.

Liebe Grüße und ate logo.
Laura